Zum Verhältnis von Mensch und Maschine in der Künstlichen Intelligenz
Auf der LexCon 2022 referierte Prof. Dr. Sabine Köszegyi, Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation unter dem Titel „Leveraging Human Capabilities with A.I.“ zu den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI). Diese birgt für sie „enorme Potenziale, die die Menschen nutzen sollten, aber tunlichst mit einem kritischen Blick.“
Bei einfachen Anwendungen, wie zum Beispiel bei der Einrichtung eines Spam-Ordner im E-Mail-Programm sei es einfach KI einzusetzen, denn das Risiko in diesem Bereich ist gering. Schwierig werde es, wenn es sich um kritische Anwendungen handelt wie beispielsweise die Automatisierung in der Medizin. Auch in der Rechtsrecherche geht es um den verantwortungsvollen Umgang mit Inhalten.
Dies bestätigte Andreas Geyrecker, Director Produktentwicklung bei LexisNexis auf der Veranstaltung. Er hob hervor, dass sich LexisNexis dieser Verantwortung sehr bewusst ist und verweist auf die „Responsible AI Principles“ der RELX Gruppe. Bei der Entwicklung neuer Produkte haben sich die Designer:innen und Produktenwickler:innen mittels eines Leitfadens an detaillierte Vorgaben zu halten. Damit ist gesichert, dass das volle Potential der Technologien mit einem Maximum an Verantwortung ausgeschöpft wird.
Prof. Köszegi führte weiter aus, dass letztendlich alle diese Anwendungen nur ein Ergebnis dessen sind, was aus dem menschlichen Gehirn in Maschinensprache übersetzt wird. Was also vorher ein menschliches Urteil oder eine Entscheidung ist, wird immer in eine Formel übersetzt, damit es von der Maschine verarbeitet werden kann. In diese Formel fließen die menschlichen Werte derjenigen Person ein, die den Prozess in Gang gesetzt hat. Die Vorstellung, dass KI Systeme objektiver und fairer seien, ist laut Prof. Köszegi also ein Trugschluss. Die Verantwortung bleibt immer beim Menschen und das werfe in vielen Bereichen schwierige Fragen auf. Am Ende hebt sie hervor, dass für einen verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz Transparenz unerlässlich sei.
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